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Erlösung durch Isis
Da beschloss Lucius, dass
er beim Tempel der Isis warten muss. Während er sich dort aufhielt,
betrat er den Tempel mit großem Vergnügen um das Bild der Göttin
zu bewundern. Aber nach zehn Tagen ermahnte die Göttin ihn, in seine
Heimat zurück zukehren. Aber bevor er wegging, betrat er wiederum
den Tempel; als er meinte, dass die Göttin anwesend war, sprach er
vor deren Abbild so: „Du, heilige und dauerhafte Helferin des
menschlichen Stammes, du gibst süße Liebe der Mutter vielen tausend
Menschen. Dich aber verehren die Götter, dir gehorchen die Bewohner
der Unterwelt, du bewegst die Welt, du regierst Erde und Hölle, dir
dienen die Tiere. Durch deine Macht wird alles gesund, in deine Hände
wurde das ganze Menschenleben gelegt; unter deiner Führung stehen
wird, leben und sterben wir. Dir schenken wir Dank. Aber ich
befürchte, dass ich Worte benutze, die deiner Macht nicht würdig
sind. Deshalb werde ich nun schweigen. Aber die Erinnerung an deine
Gottheit werde ich immer im Herzen bewahren, denn ich werde nie
Geheimnisse verraten. Beschütze mich in Zukunft, wie du mich schon
vorher beschützt hast.“ Nachdem er die Worte gesprochen hatte,
dankte er auch dem Wächter des Tempels; dann hat er den Tempel
verlassen. Am nächsten Tag hat er ein Schiff gemietet, um nach
Italien zu reisen.
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