Sonntag, 24. Januar 2016

T 55 Weisheit verleiht Macht

T 55

Weisheit verleiht Macht

Philippus, der Sohn des Amyntas, König der Mazedonen, beschäftigte sich fast die ganze Zeit mir den Aufgaben des Krieges und strebte dennoch immer nach höherer Bildung. Deshalb war ihm wichtig, dass Alexander, sein Sohn, von Kindheit an nicht nur seinen Körper, sondern auch den Geist trainiert. Als er überlegte, von wem sein Sohn am besten erzogen werden könnte, hat er an Nicomachus gedacht, der Arzt seines Vaters gewesen war, und der es gewohnt war, sich mit weisen Worten zu unterhalten. Auch dachte er daran, dass der Sohn des Nicomachus, dessen Name Aristoteles war, in die Stadt Athen geschickt worden war, um von Platon über die richtige Lebensweise gelehrt zu werden. Philippus: „Wer kann Alexander besser lehren, als Aristoteles, welcher, wie ich hörte, alle Schüler des Platon übertraf? Nicht nur einer, sondern auch mehrere Freunde haben mir gesagt, dass Aristoteles der weiseste Schüler Platons ist. Niemand ist besser als Aristoteles. Wem könnte ich eher vertrauen, als diesem, dessen Vater mein Vater am meisten vertraut hat? Deshalb will ich mich darum bemühen, dass Aristoteles meinem Sohn alles lehrt, was sich für anständige Könige zu wissen gehört.“ Zuerst freute er sich über seinen Plan. Dann aber kam ihm in den Sinn: „Aristoteles, der bekanntlich in Mazedonien geboren worden ist, verweilt nicht in der Heimat, sonder in Athen. Es ist unwürdig dem Sohn eines Königs außerhalb der Heimat erzogen zu werden. Also soll der Lehrer zu Alexander gehen, nicht Alexander zum Lehrer. Deshalb ist es notwendig. dass ich ihn mit einem großen Lohn und Belohnungen bitte, in die Heimat zurück zu kehren. Je schnell er zurückkehrt, desto glücklicher bin ich es.“ Nachdem er durch diese Gedanken angetrieben worden war, schrieb er einen Brief, von dem ein gewisser römischer Verfasser glaubte, dass er durch die größte Kunst verfasst wurde. Aristoteles kehrte, von diesem Brief bewegt, in die Heimat zurück, um Alexander zu unterrichten.

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